Auf den Blog gekommen

Ich werde hier in regelmäßigen Abständen zu den verschiedensten Themen Beiträge schreiben.


Kühle Tipps für heiße Tage

Nachdem ich über die Risiken des Sommers für unsere Vierbeiner berichtet habe, möchte ich mich nun der angenehmeren Frage widmen:

Wie kann ich meinem Hund helfen, die heißen Tage besser auszuhalten, damit solche lebensbedrohlichen Situationen gar nicht erst entstehen?

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Summer Feeling für den Hund

Es ist Sommer, die Temperaturen steigen. Damit steigt die Gefahr, dass Hunde einen Sonnenstich oder Hitzeschlag erleiden, der bis zum Schock und  sogar zumTod führen kann. Während der Sonnenstich als direkte Sonneneinstrahlung das Gehirn des Hundes überhitzt, ist beim Hitzeschlag bereits die Umgebungstemperatur ausschlaggebend. 

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Wenn der Hund zum Probanden wird.....

....dann ist das sowohl für mich, als auch für den lieben Aaron sehr spannend. 

 


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Wie ich zum Nähen kam

In meinem ersten Blog- Artikel möchte ich beschreiben, warum ich mein Hobby- das Nähen- nun zum Beruf machen möchte.

 

Vor schätzungsweise 24 Jahren habe ich erstmals ( nachdem ich in der Schule das Nähen im Unterricht gehasst habe) an einer Nähmaschine gesessen. Meine Mutter, welche sich das Ganze auch autodidaktisch beigebracht hat, weckte damals das Interesse in mir. Wir kauften Schnittmuster und Stoffe und nähten für unsere Söhne Hosen und Shirts nach Anleitung. Mann, was haben wir damals geflucht. Früher gab es eben keine Tutorials in denen man dann Hilfe fand. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich damals gar kein Internet.

 

Natürlich haben auch wir den Fehler gemacht, direkt den gekauften Stoff zu verarbeiten OHNE ihn vorher zu waschen. Dies hatte dann leider zur Folge, dass man in Null Komma Nichts "Hochwasserhosen" hatte nach der ersten Wäsche! Super! Nunja, aus Erfahrung wird man klug.

 

Wie auch immer...gegenseitig unterstützend und motivierten wir uns immer wieder. Ich wurde sogar mutig und nähte für mich Blusen. Auch wenn man es nicht glaubt...meine erste Bluse habe ich noch immer und trage sie auch noch im Sommer. Sie ist knallbunt und sehr luftig. Da ich mir noch nie vorschreiben ließ, welche Farben oder Muster gerade modern sind, werde ich auch 2015 diese Bluse wieder anziehen...sofern wir einen Sommer bekommen :-)

 

Irgendwann....ich glaube als unsere Söhne zur Schule kamen, wollten sie keine genähten Sachen mehr anziehen und somit schlief das ganze bei mir etwas ein. Meine Mutter führte weiterhin Reparatur- oder Änderungsarbeiten durch. Dazu hatte ich nie die Muße....gegen Reissverschlüsse habe ich mich damals wahnsinnig gesträubt- ich wollte es gar nicht lernen. Der Fulltime- Job führte dann auch in den nächsten Jahren dazu, dass ich einfach nicht mehr die Zeit hatte zum nähen. Und um ehrlich zu sein: an so einer einfachen Bluse saß ich sehr lange....aufzeichnen....ausschneiden...umketteln...zusammenstecken..usw usw, das fand ich wahnsinnig aufwendig und nervig. Das zusammennähen war das kleinste Problem.

 

Nun denn....jahrelang wurde die Nähmaschine nicht angerührt. Letztendlich habe ich sie sogar bei einem Umzug auf dem Dachboden vergessen und hatte somit gar keine Maschine mehr. 

 

2009 kam dann das Interesse wieder und ich kaufte eine gebrauchte Pfaff- Maschine. Ich wollte Hängematten für Meerschweinchen nähen. Irgendwo hatte ich sowas mal gesehen und dachte mir: och, das müsstest du doch auch hinkriegen. Und so tüftelte ich mit Zollstock, Stoffen und Bändern herum, bis ich eine Hängematte fertig hatte. Ich war begeistert, dass diese dann von den Meerschweinchen sehr gerne angenommen wurde. Damals nähte ich diese Hängematten aus alten Tischdecken, welche mit Bändern am Gitter festgeknotet wurden. Im Lauf der Zeit modifizierte ich diese Hängematten...statt Bändern wurde Gurtband genommen, statt Knoten wurden Karabiner- Haken angebracht. Die nächsten Jahre kam immer mehr "Kuschelkram" für Meerschweinchen und Spielzeug für Katzen dazu.

 

So wurde ich immer routinierter und experimentierfreudiger beim Nähen. Im Internet fand und finde ich viel Inspiration und ich probiere immer mehr aus. Ich nähe Dekoartikel, Taschen, Beutel und vieles mehr. Wenn ich mich mal so umschaue, habe ich die meisten Dinge direkt nach dem Nähen verschenkt und bekam immer ein positives Feedback für meine Näharbeiten. Das hat mich sehr motiviert häufiger zu nähen.

 

Ich durfte sogar einige Male als "Probenäherin" tätig werden. Probenäherin bedeutet, dass man für eine Schneiderin nach deren Ebook und Schnittmuster etwas näht, bevor dieses Ebook veröffentlicht wird. Sinn der Sache ist, dass die Schneiderin vor der Veröffentlichung ein Feedback bekommt, ob wir Laien mit ihrer Anleitung zurecht kommen. Diese Probe-Näharbeiten haben mir stets viel Freude gemacht...auch wenn ich die Dinge nicht immer gebrauchen konnte (z.B. Babyschühchen) ABER wenn irgendwann mal Babyschühchen benötigt werden, DANN weiß ich wie es funktionier.

 

Mittlerweile tüftel ich eigene Schnitte aus und experimentiere auch, indem ich verschiedenen Stoffe miteinander kombiniere. Ja, auch an Reissverschlüsse traue ich mich mittlerweile heran! Vor zwei Jahren bekam ich eine Overlock- Maschine geschenkt, welcher ich nach wie vor mit Skepsis gegenüber stehe. Ich weiß, dass ich einfach öfter daran nähen muss, damit ich auch da Routine bekomme. Vielleicht sollte ich es mir zur Aufgabe machen: jede Woche ein Nähprojekt mit der Ovi, egal was , hauptsache die Overlock war im Einsatz!

Ich habe noch immer die alte Pfaff, die ich 2009 gebraucht gekauft habe- sie läuft noch immer problemlos.

 

Meine Mutter verstarb leider im Dezember 2014 nach kurzer schwerer Erkrankung. Das war eine sehr sehr schwere Zeit für mich. An Näharbeiten war während dieser Zeit kaum zu denken. Ich war total blockiert und fühlte mich wie "gelähmt".

 

Wenn ich so wie heute an der Nähmaschine sitze und nicht weiterkomme, oder eine Denkblockade habe, dann habe ich sehr oft das Gefühl, dass meine Mama in der Nähe ist und sagt: Komm Kind ( so hat sie mich immer genannt), das kriegst du hin! Und irgendwie klappt es dann auch.

 

Ja, das war somit die Geschichte, wie ich zum Nähen kam!

 

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Kühle Tipps für heiße Tage

Nachdem ich über die Risiken des Sommers für unsere Vierbeiner berichtet habe, möchte ich mich nun der angenehmeren Frage widmen:

Wie kann ich meinem Hund helfen, die heißen Tage besser auszuhalten, damit solche lebensbedrohlichen Situationen gar nicht erst entstehen?

An erster Stelle sollte stehen: Anstrengungen vermeiden!

Besonders Hunderassen mit kurzer Schnauze haben generell schon Probleme mit der Atmung. Da Hunde  einen Temperaturausgleich durch Hecheln  erreichen, fällt das diesen Kurznasen dann noch schwerer. Auch ältere und kranke Hunde haben oft mehr mit der Wärme zu kämpfen als jüngere und gesunde Hunde. Vor allem Hunde mit bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte man ganz besonders im Auge behalten.

 

Hunde schwitzen  nicht wie ein Mensch. Sie  haben leider nicht die Möglichkeit, durch Schweißdrüsen, die über den Körper verteilt sind, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie haben lediglich an den Pfoten und am Nasenspiegel Schweißdrüsen. Generell atmen Hunde durch die Nase und nur bei Anstrengung, hohen Temperaturen oder Erkrankungen atmen sie mit offenem Fang, d.h.: sie hecheln! Durch das Hecheln können Hunde Wasser verdunsten und somit ihre Körpertemperatur regulieren. Diese Wasserverdunstung kann bis zu 200ml pro Stunde erreichen Dabei verbrauchen sie viel Energie und benötigen immer ausreichend Trinkwasser.

Das schnelle Atmen mit offenem Fang wird "hecheln" genannt
Das schnelle Atmen mit offenem Fang wird "hecheln" genannt
Aus einem einfachen Gefrierbeutel wird ein Trinknapf-to-go
Aus einem einfachen Gefrierbeutel wird ein Trinknapf-to-go


Ich selbst lege längere Spaziergänge in die frühen Morgenstunden und späten Abendstunden. Mittags wird nur ein kleiner Gang gemacht. Wer selbst schon barfuß auf heißem Asphalt gelaufen ist, kann sich sicher vorstellen, wie sich dies für Hundepfoten anfühlen muss. Von der Sonne, die auf das Fell knallt, ganz zu schweigen. Ebenfalls sollte es selbstverständlich sein, dass wir für unseren Hund Wasser mitnehmen, wenn klar ist, dass wir an keinem Bach oder See vorbeikommen. Eine einfache, mit Leitungswasser gefüllte PET-Flasche sowie ein selbstgemachter Faltnapf reichen vollkommen aus. Wie schon erwähnt: Auch wenn die Sonne nicht mehr „knallt“ am Abend, die Umgebungstemperatur kann durchaus noch über 25 Grad sein, was für einen Hitzeschlag durchaus ausreicht.

Zuhause oder bei der Arbeit ist das wichtigste: Ausreichend Wasser zur Verfügung stellen. In der Regel hat ein Hund einen täglichen Trinkwasserbedarf von 50-70 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Ein Hund muss immer soviel trinken können, wie er will. Gerade im Sommer ist dieser Bedarf durchaus höher und man darf gern mehrere gefüllte Wassernäpfe aufstellen. Bei mir stehen zwei Näpfe im Wohnbereich und einer im Garten!

Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Näpfe mit eiskaltem Wasser gefüllt sind oder womöglich noch Eiswürfel enthalten.  Eiskaltes Trinkwasser wäre sogar kontraproduktiv. Trinkt der Hund große Mengen eiskalten Wassers, meldet sein „inneres Thermometer“: Hier drin wird es kalt, wir müssen die Körpertemperatur anheben, damit der Körper nicht auskühlt. Und damit erreicht man dann genau das Gegenteil: Dem Hund wird noch wärmer! Das ist beim Menschen übrigens nicht anders. Jeder kann es selbst mal ausprobieren. Ein eiskaltes Getränk bei glühender Hitze sorgt für den Moment zwar für Erfrischung, aber nach kurzer Zeit wird uns noch wärmer. Da sollten wir uns ruhig die südlichen Länder als Vorbild nehmen, wo sogar in der Mittagshitze heißer Tee oder Kaffee getrunken wird. 

Da der Hund über das Hecheln und die Pfoten schwitzt, wäre es toll, ihn an ein Gewässer zu führen, damit er sich abkühlen kann. Es ist gar nicht erforderlich, dass er lange darin schwimmt. Es reicht vollkommen aus, wenn er durch das Wasser watet. Wer nicht die Möglichkeit hat, seinen Hund an ein Gewässer zu führen, kann ihm jedoch ein ganz normales Kinderplanschbecken im Garten aufstellen. Und den Nicht-Garten-Besitzern empfehle ich einfach die Dusch- oder Badewanne. Der Hund braucht gar nicht abgebraust zu werden. Es reicht vollkommen aus, wenn der Wasserspiegel ein paar Zentimeter hoch in der Wanne steht. 

In einigen Internetforen schrieben Hundehalter, dass ihre Hunde gern stundenlang in der prallen Sonne liegen. Ob man da nicht evtl. Westen nähen könnte, welche dann mit Kühl-Pads befüllt werden könnten. Ganz ehrlich? Sicher kann man so etwas nähen, ABER: 1. Muss mein Hund stundenlang in der prallen Sonne liegen, wenn ich die Risiken Sonnenstich und Hitzeschlag kenne? Und 2. Wie lange bleiben diese Pads kühl, wenn sie in der Sonne liegen?

Ich persönlich denke, dass ich als Hundehalter meinem Tier gegenüber eine Verantwortung trage.  Dazu gehört auch, es eben nicht stundenlang in der prallen Sonne draußen liegen zu lassen.

 

Und wenn jetzt jemand denkt: ja aber mein Bello mag das doch soooooo gerne, dem kann ich nur sagen: Mein Aaron mag auch soooo gerne Leberwurst: trotzdem bekommt er nicht immer ein Leberwurstbrot wenn er es „möchte“.

 

Es gibt noch eine andere Möglichkeit, dem Hund etwas Erfrischung zu verschaffen. Während meines letzten Erste Hilfe-Kurses meiner Tierärztin wurde uns das Auflegen feuchter Tücher empfohlen, da durch die Wasserverdunstung eine leichte Kühlung entsteht Auch im Kleintierbereich (Meerschweinchen, Hamster usw.) wird bei Hitze das Aufhängen feuchter Tücher empfohlen, damit eine leichte Verdunstungskälte entsteht.

 

Für mich als Hundehalter bedeutet dies, dass ich ruhig mal zwischendurch meinem Hund ein feuchtes Tuch (Geschirrtuch oder T-Shirt) auf seinen Körper legen kann, während er ruht. Das Tuch sollte nicht triefend nass sein, sondern nur feucht, so dass das Fell ebenfalls nur leicht befeuchtet wird. Natürlich sollte man auch darauf achten, dass die Hunde nicht im Durchzug liegen. Probieren Sie es einfach mal aus. 

Der Vorteil von einem Baumwolltuch oder T-Shirt gegenüber einem Frottee-Handtuch ist, dass es einfacher auszuwringen, leicht und somit nicht beschwerend ist.

Und da ich festgestellt habe, dass gerade bei kurzhaarigen Hunden ein Tuch sehr schnell vom Hund rutscht, sobald er aufsteht und sich bewegt, habe ich kurzerhand ein Tuch entworfen, welches mittels Klettverschluss um den Hals des Hundes gelegt wird. In erster Linie ist es ja wichtig, dass der Kopf und Nackenbereich gekühlt wird. Wir lassen sogar mittlerweile das feuchte Halstuch beim Gassigang um.

Zu guter Letzt noch ein Tipp,

 

Ein Hunde-Eis herstellen! 

Man nehme etwas Naturjoghurt (wobei es vollkommen egal ist, in welche Richtung die Bakterien drehen) oder Hüttenkäse, etwas Nassfutter (Jaaaa, es geht auch etwas Leberwurst J) sowie eine Kaustange und ein paar Bröckchen Trockenfutter

Diese Zutaten (bis auf das Trofu)vermengt man miteinander, legt zuerst einige Trofu-Bröckchen in den Kong und füllt anschließend die „Eismasse“ ein. Die Kaustange steckt man zum Schluss in die Masse, so dass sie oben herausragt.

Nun stellt man den Kong entweder ins Gefrierfach oder in die Kühltruhe, bis der Inhalt gefroren ist. Selbstverständlich kann man auch einen leeren Plastikbecher befüllen, aber ich habe festgestellt, dass es eher unpraktisch ist. Zum einen fällt sehr schnell der ganze Eisblock heraus und wird dann von „Schlinghunden“ komplett verspeist, zum anderen ist man gezwungen, das Ganze draußen zu geben, wenn man nicht möchte, dass der Eisblock endlos über den Teppich gerollt wird von Hunden, die seelenruhig ihr Eis schlecken. Der Kong hat im Gegensatz dazu eine Form, aus der der Inhalt nicht herausgedrückt werden kann. Der Hund hat nur die Möglichkeit, den Inhalt heraus zu schlecken. Im Zoofachhandel sind Kongs in unterschiedlichen Größen zu bekommen. Für jede Hundegröße findet man den passenden Kong.

 

Milchprodukte wie Joghurt sollte man jedoch nur verwenden, wenn man sicher ist, dass der Hund sie verträgt.

Fratzbert probiert die noch ungefrorene "Eismasse"
Fratzbert probiert die noch ungefrorene "Eismasse"

Für Katzen, die gern Joghurt mögen und auch vertragen, kann man natürlich ebenfalls ein Katzen-Eis herstellen. Dazu nehme ich dann ein leeres Portionsschälchen, welches ich mit einfachem Fruchtjoghurt befülle und gefrieren lasse.

Pro Portions-Schälchen gebe ich 2 EL von der Joghurt-Nassfutter-Masse hinein
Pro Portions-Schälchen gebe ich 2 EL von der Joghurt-Nassfutter-Masse hinein

Und damit ich nicht neidisch zusehen muss, während mein Hund und meine Katzenbande am Abend Eis genießen, habe ich auch für mich vorgesorgt. Ich koche morgens einfach ein paar Tassen Kaffee mehr, fülle den übrig gebliebenen Kaffee in eine Karaffe und stelle diese in den Kühlschrank. Am Abend gieße ich mir dann etwas von dem kalten Kaffee in ein Glas, eine Kugel Vanilleeis dazu (welches ich im Sommer fast immer in der Truhe habe), etwas Sprühsahne, und fertig ist mein Eiskaffee.

 

Und so kann doch prima ein Sommerabend ausklingen, für Hund, Katze und Mensch.


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Summer Feeling für den Hund

Es ist Sommer, die Temperaturen steigen. Damit steigt die Gefahr, dass Hunde einen Sonnenstich oder Hitzeschlag erleiden, der bis zum Schock und  sogar zumTod führen kann. Während der Sonnenstich als direkte Sonneneinstrahlung das Gehirn des Hundes überhitzt, ist beim Hitzeschlag bereits die Umgebungstemperatur ausschlaggebend. 

Zum Sonnenstich kann es durchaus schon bei annehmbaren Lufttemperaturen kommen. Es reicht aus, dass die Sonne längere Zeit auf Kopf und Nacken des Hundes herunterbrennt und somit den Kopf und das Gehirn aufheizt. Dass dies von Störungen der Blutversorgung des Gehirns bis hin zur Hirnblutung führen kann, sollte sich jeder Hunde-Halter vor Augen halten. Der Sonnenstich bedeutet für Hunde akute Lebensgefahr. Ihnen droht schlimmstenfalls ein Hirnödem mit Schwellungen und Flüssigkeitseinlagerungen im Gehirn mit tödlichen Folgen.

 

Aus diesem Grund bietet auch eine Klimaanlage im Auto keinen ausreichenden Schutz für Hunde, wenn sie hinten auf der Rückbank oder auf der Ladefläche eines Kombis in der prallen Sonne liegen. Bei längeren Autofahrten sollten daher die Scheiben abgedunkelt werden. Ein Sonnenstich ist ein vermeidbarer Notfall. Binden Sie Hunde nicht in der prallen Sonne an. Und wenn Sie beim Gassigang durch ein Gespräch aufgehalten werden, dann gehen Sie währenddessen mit dem Hund in den Schatten. Körperliche Belastungen sollten während der heißen Stunden des Tages vermieden werden. Dem Hund zuliebe darf dann auch mal Agility oder Dog-Dancing ausfallen, wenn die Kurse in den heißen Stunden stattfinden. Und auch wenn Sie jetzt sagen: ABER er hat doch soooooo viel Freude daran! Das stimmt nur bedingt: Es liegt in der Natur des Hundes uns gefallen zu wollen, unsere Aufmerksamkeit und Sympathie zu bekommen. Dafür tut so mancher Hund einfach alles ohne zu streiken, denn streiken steht für mangelnde Gehorsamkeit. Von daher wird der Hund „liebend gern“ bis zum Sonnenstich, Hitzeschlag oder Schockzustand seinem Halter gehorchen. Wollen Sie das wirklich?


Symptome des Sonnenstichs: (können unterschiedlich stark ausgeprägt sein)

 

-         meist normale Körpertemperatur -         (Normalwert erwachsenes Tier: 37,5-39 Grad, Welpe bis 39,5 Grad) Ab einer Temperatur von 41-43 Grad wird es höchst lebensgefährlich für den Hund

-         schnelle, flache Atmung -         (die Atemzüge 15 Sekunden mitzählen und mal 4 rechnen)- WICHTIG: HECHELN ist nicht atmen, die normale Anzahl der Atemzüge liegt bei durchschnittlich 10-40 pro Minute. Umso größer der Hund, um so geringer die Atemfrequenz

-         erhöhter Puls    ( den Puls misst man an der Innenseite des Oberschenkels an der Beinfalte, 15 Sek. Und diesen Wert mal 4 rechnen. Normalpuls kleine/mittlere Hunde 100-120/Minute, große Hunde 80-100/Minute.

-         Krämpfe

-         Taumelnder Gang

-         Bewusstseinsstörungen Bewusstseinsstörungen sind am Verhalten des Hundes erkennbar; der Hund reagiert z.B. auf das Ansprechen schlecht oder gar nicht, bewegt sich schwankend fort oder fällt ggf. sogar einfach um

-          Bewusstlosigkeit

 

Notfallmaßnahmen: Den Hund sofort aus der Sonne nehmen und in den Schatten bringen; Wasser zum Trinken anbieten aber NIEMALS mit Zwang einflößen. Beruhigend auf den Hund einwirken. Dann platziert man den Hund am besten auf ein feuchtes Handtuch und legt ihm zusätzlich ein feuchtes Tuch auf den Kopf. Bitte kippen Sie auch NIEMALS einen Eimer kaltes Wasser auf den Hund oder spritzen ihn mit einem Gartenschlauch ab!

Die Pfoten sollten ebenfalls gut angefeuchtet werden, danach langsam der untere Bereich der Vorder- und Hinterfüße. Langsam mit der Feuchtigkeit nach oben arbeiten. Sollten Sie das Gefühl haben, dass sich der Hund nicht wieder fängt kontaktieren Sie bitte umgehend einen Tierarzt. Für den Transport zum Tierarzt ist es sinnvoll vor Fahrtantritt die Praxis zu kontaktieren, nicht dass Sie dann vor verschlossener Tür stehen. Wenn man selbst zu aufgeregt ist, um zu fahren, sollte man jemand anderen bitten zu fahren und sich stattdessen während der Fahrt beruhigend dem Hund widmen.

 

 

 


Stabile Seitenlage. Hund liegt auf seiner rechten Körperseite. Kopf und Wirbelsäule bilden eine Linie. Vorder- und Hinterläufe sind auseinander gezogen
Stabile Seitenlage. Hund liegt auf seiner rechten Körperseite. Kopf und Wirbelsäule bilden eine Linie. Vorder- und Hinterläufe sind auseinander gezogen

Beim Hitzeschlag muss der Hund also nicht in der prallen Sonne sitzen Ein verschlossenes Auto im Sommer reicht aus, dass es zur mörderischen Falle entwickelt, da es sich innerhalb einer Minute auf 70 Grad aufheizen kann.. Es  handelt sich beim Hitzeschlag um eine starke Übererwärmung des gesamten Hundeorganismus. Der Hund ist nicht mehr in der Lage trotz intensivem Hechelns die Hitze aus seinem Körperinneren nach außen abzugeben.

 

Symptome eines Hitzeschlags: (können unterschiedlich stark ausgeprägt sein)

 

-         schnelle, flache Atmung (s.o.)

-         taumelnder Gang/ Gleichgewichtsstörungen

-         blasse Schleimhäute

-         starkes Hecheln

-         beschleunigter Pulsschlag (s.o.)

-         tiefrote Zunge

-         glasiger Blick

-         eingefallen wirkende Augen

-         Erschöpfung

-         Erbrechen

-         Erhöhte Körpertemperatur (s.o.)

-         Bewusstseinsstörungen sind am Verhalten des Hundes erkennbar, der Hund reagiert z.B. auf das Ansprechen schlecht oder gar nicht und bewegt sich schwankend fort und fällt ggf. sogar einfach um

-         Bewusstlosigkeit

 

Notfallmaßnahmen: dieselben Sofortmaßnahmen wie beim Sonnenstich. Zusätzlich sollte der Hund jedoch immer wieder mit feuchten Tüchern bedeckt werden, da sein gesamter Organismus enorm aufgeheizt ist. Spätestens alle 10 Minuten, oder auch früher, wenn sich die Tücher erwärmt haben, sollten sie durch neue feuchte Tücher ausgetauscht werden. Bei einem Hitzeschlag muss damit gerechnet werden, dass sich der Zustand sehr schnell verschlimmert und der Hund muss ständig überwacht werden (Puls, Atemfrequenz, Temperatur). Ich persönlich würde meinen Hund in so einer Situation für den Rest des Tages nicht mehr allein lassen, damit ich ihn im Auge behalten kann. Wenn es dem Hund besser geht, kann man ihm anbieten im Wasser zu waten (Bach, Fluss, Badewanne oder Duschwanne).

Kleine Erfrischung in der Badewanne
Kleine Erfrischung in der Badewanne

Eine Kombination aus Sonnenstich und Hitzeschlag ist leicht denkbar, wenn man sich z.B. vorstellt, dass ein Hund längere Zeit auf dem heißen Asphalt in der Sonne vor einem Laden angebunden wird.

 

Mein Tipp: Da die Vitalwerte von Atmung + Puls je nach Alter und Rasse unterschiedlich sein können, habe ich persönlich einen Notizzettel mit dem „Normalwert“ meines Hundes an der Pinwand hängen sowie eine Notiz in meinem Smartphone mit den selben Werten. So weiß ich immer in Akutsituationen, wie seine Werte „normalerweise“ sind und erkenne somit Abweichungen viel leichter und kann die Situation besser einschätzen.

Milka (li.) und Aaron (re.)
Milka (li.) und Aaron (re.)

Und am Freitag den 03.07.2015 um 15:00 Uhr wird dieser Beitrag ergänzt durch einen weiteren Blog-Beitrag mit dem Thema:

Kühle Tipps für heisse Tage.


Wenn der Hund zum Probanden wird.....

....dann ist das sowohl für mich, als auch für den lieben Aaron sehr spannend. 

 


Sicher kennt das jeder Hundebesitzer: man ist mit dem Hund unterwegs....es ist Wasser in Sicht, aber eins ist nicht in Sicht: ein Stöckchen. Äste abreißen von Bäumen möchte man ja nun auch nicht unbedingt. Abgesehen davon sind die äste, die man erreichen kann ja meist leider sehr dürr und somit eher uninteressant für den Hund. Was also tun? Ganz einfach: man nehme eine ausrangierte Jeans und nähe daraus einen Aqua-Dummy. Er darf nicht zu leicht sein, damit man ihn überhaupt werfen kann, ABER auch nicht zu schwer, damit er nicht untergeht. Also wurde etwas herum experimentiert bis letztendlich ein Dummy entstanden ist, der sowohl schwimmfähig als auch gut zu werfen ist.

 

Mein Hund hat zumindest viel Spaß damit, auch wenn er nur bis zum Bauch ins Wasser geht. Wenn ich mitgehen würde, dann würde er mir auch folgen und "gezwungenermaßen" schwimmen. Und wenn mein Hund Spaß hat, dann bin ich ebenfalls zufrieden. In solchen Momenten spürt man, wie begeistert ein Hund ist, wenn man seine Aufmerksamkeit ganz ihm widmet. Wie oft begleitet uns unser Hund genügsam durch den Alltag ? Immer! Egal ob wir am Laptop sitzen, vor dem Fernseher oder ein Buch lesen...der Hund sitzt geduldig daneben und ist einfach da. Allein deshalb sollten wir auch öfter mal einfach nur für unsere Hunde da sein!

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Wie ich zum Nähen kam

In meinem ersten Blog- Artikel möchte ich beschreiben, warum ich mein Hobby- das Nähen- nun zum Beruf machen möchte.

 

Vor schätzungsweise 24 Jahren habe ich erstmals ( nachdem ich in der Schule das Nähen im Unterricht gehasst habe) an einer Nähmaschine gesessen. Meine Mutter, welche sich das Ganze auch autodidaktisch beigebracht hat, weckte damals das Interesse in mir. Wir kauften Schnittmuster und Stoffe und nähten für unsere Söhne Hosen und Shirts nach Anleitung. Mann, was haben wir damals geflucht. Früher gab es eben keine Tutorials in denen man dann Hilfe fand. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich damals gar kein Internet.

 

Natürlich haben auch wir den Fehler gemacht, direkt den gekauften Stoff zu verarbeiten OHNE ihn vorher zu waschen. Dies hatte dann leider zur Folge, dass man in Null Komma Nichts "Hochwasserhosen" hatte nach der ersten Wäsche! Super! Nunja, aus Erfahrung wird man klug.

 

Wie auch immer...gegenseitig unterstützend und motivierten wir uns immer wieder. Ich wurde sogar mutig und nähte für mich Blusen. Auch wenn man es nicht glaubt...meine erste Bluse habe ich noch immer und trage sie auch noch im Sommer. Sie ist knallbunt und sehr luftig. Da ich mir noch nie vorschreiben ließ, welche Farben oder Muster gerade modern sind, werde ich auch 2015 diese Bluse wieder anziehen...sofern wir einen Sommer bekommen :-)

 

Irgendwann....ich glaube als unsere Söhne zur Schule kamen, wollten sie keine genähten Sachen mehr anziehen und somit schlief das ganze bei mir etwas ein. Meine Mutter führte weiterhin Reparatur- oder Änderungsarbeiten durch. Dazu hatte ich nie die Muße....gegen Reissverschlüsse habe ich mich damals wahnsinnig gesträubt- ich wollte es gar nicht lernen. Der Fulltime- Job führte dann auch in den nächsten Jahren dazu, dass ich einfach nicht mehr die Zeit hatte zum nähen. Und um ehrlich zu sein: an so einer einfachen Bluse saß ich sehr lange....aufzeichnen....ausschneiden...umketteln...zusammenstecken..usw usw, das fand ich wahnsinnig aufwendig und nervig. Das zusammennähen war das kleinste Problem.

 

Nun denn....jahrelang wurde die Nähmaschine nicht angerührt. Letztendlich habe ich sie sogar bei einem Umzug auf dem Dachboden vergessen und hatte somit gar keine Maschine mehr. 

 

2009 kam dann das Interesse wieder und ich kaufte eine gebrauchte Pfaff- Maschine. Ich wollte Hängematten für Meerschweinchen nähen. Irgendwo hatte ich sowas mal gesehen und dachte mir: och, das müsstest du doch auch hinkriegen. Und so tüftelte ich mit Zollstock, Stoffen und Bändern herum, bis ich eine Hängematte fertig hatte. Ich war begeistert, dass diese dann von den Meerschweinchen sehr gerne angenommen wurde. Damals nähte ich diese Hängematten aus alten Tischdecken, welche mit Bändern am Gitter festgeknotet wurden. Im Lauf der Zeit modifizierte ich diese Hängematten...statt Bändern wurde Gurtband genommen, statt Knoten wurden Karabiner- Haken angebracht. Die nächsten Jahre kam immer mehr "Kuschelkram" für Meerschweinchen und Spielzeug für Katzen dazu.

 

So wurde ich immer routinierter und experimentierfreudiger beim Nähen. Im Internet fand und finde ich viel Inspiration und ich probiere immer mehr aus. Ich nähe Dekoartikel, Taschen, Beutel und vieles mehr. Wenn ich mich mal so umschaue, habe ich die meisten Dinge direkt nach dem Nähen verschenkt und bekam immer ein positives Feedback für meine Näharbeiten. Das hat mich sehr motiviert häufiger zu nähen.

 

Ich durfte sogar einige Male als "Probenäherin" tätig werden. Probenäherin bedeutet, dass man für eine Schneiderin nach deren Ebook und Schnittmuster etwas näht, bevor dieses Ebook veröffentlicht wird. Sinn der Sache ist, dass die Schneiderin vor der Veröffentlichung ein Feedback bekommt, ob wir Laien mit ihrer Anleitung zurecht kommen. Diese Probe-Näharbeiten haben mir stets viel Freude gemacht...auch wenn ich die Dinge nicht immer gebrauchen konnte (z.B. Babyschühchen) ABER wenn irgendwann mal Babyschühchen benötigt werden, DANN weiß ich wie es funktionier.

 

Mittlerweile tüftel ich eigene Schnitte aus und experimentiere auch, indem ich verschiedenen Stoffe miteinander kombiniere. Ja, auch an Reissverschlüsse traue ich mich mittlerweile heran! Vor zwei Jahren bekam ich eine Overlock- Maschine geschenkt, welcher ich nach wie vor mit Skepsis gegenüber stehe. Ich weiß, dass ich einfach öfter daran nähen muss, damit ich auch da Routine bekomme. Vielleicht sollte ich es mir zur Aufgabe machen: jede Woche ein Nähprojekt mit der Ovi, egal was , hauptsache die Overlock war im Einsatz!

Ich habe noch immer die alte Pfaff, die ich 2009 gebraucht gekauft habe- sie läuft noch immer problemlos.

 

Meine Mutter verstarb leider im Dezember 2014 nach kurzer schwerer Erkrankung. Das war eine sehr sehr schwere Zeit für mich. An Näharbeiten war während dieser Zeit kaum zu denken. Ich war total blockiert und fühlte mich wie "gelähmt".

 

Wenn ich so wie heute an der Nähmaschine sitze und nicht weiterkomme, oder eine Denkblockade habe, dann habe ich sehr oft das Gefühl, dass meine Mama in der Nähe ist und sagt: Komm Kind ( so hat sie mich immer genannt), das kriegst du hin! Und irgendwie klappt es dann auch.

 

Ja, das war somit die Geschichte, wie ich zum Nähen kam!

 

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Kühle Tipps für heiße Tage

Nachdem ich über die Risiken des Sommers für unsere Vierbeiner berichtet habe, möchte ich mich nun der angenehmeren Frage widmen:

Wie kann ich meinem Hund helfen, die heißen Tage besser auszuhalten, damit solche lebensbedrohlichen Situationen gar nicht erst entstehen?

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Summer Feeling für den Hund

Es ist Sommer, die Temperaturen steigen. Damit steigt die Gefahr, dass Hunde einen Sonnenstich oder Hitzeschlag erleiden, der bis zum Schock und  sogar zumTod führen kann. Während der Sonnenstich als direkte Sonneneinstrahlung das Gehirn des Hundes überhitzt, ist beim Hitzeschlag bereits die Umgebungstemperatur ausschlaggebend. 

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Wenn der Hund zum Probanden wird.....

....dann ist das sowohl für mich, als auch für den lieben Aaron sehr spannend. 

 


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Wie ich zum Nähen kam

In meinem ersten Blog- Artikel möchte ich beschreiben, warum ich mein Hobby- das Nähen- nun zum Beruf machen möchte.

 

Vor schätzungsweise 24 Jahren habe ich erstmals ( nachdem ich in der Schule das Nähen im Unterricht gehasst habe) an einer Nähmaschine gesessen. Meine Mutter, welche sich das Ganze auch autodidaktisch beigebracht hat, weckte damals das Interesse in mir. Wir kauften Schnittmuster und Stoffe und nähten für unsere Söhne Hosen und Shirts nach Anleitung. Mann, was haben wir damals geflucht. Früher gab es eben keine Tutorials in denen man dann Hilfe fand. Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich damals gar kein Internet.

 

Natürlich haben auch wir den Fehler gemacht, direkt den gekauften Stoff zu verarbeiten OHNE ihn vorher zu waschen. Dies hatte dann leider zur Folge, dass man in Null Komma Nichts "Hochwasserhosen" hatte nach der ersten Wäsche! Super! Nunja, aus Erfahrung wird man klug.

 

Wie auch immer...gegenseitig unterstützend und motivierten wir uns immer wieder. Ich wurde sogar mutig und nähte für mich Blusen. Auch wenn man es nicht glaubt...meine erste Bluse habe ich noch immer und trage sie auch noch im Sommer. Sie ist knallbunt und sehr luftig. Da ich mir noch nie vorschreiben ließ, welche Farben oder Muster gerade modern sind, werde ich auch 2015 diese Bluse wieder anziehen...sofern wir einen Sommer bekommen :-)

 

Irgendwann....ich glaube als unsere Söhne zur Schule kamen, wollten sie keine genähten Sachen mehr anziehen und somit schlief das ganze bei mir etwas ein. Meine Mutter führte weiterhin Reparatur- oder Änderungsarbeiten durch. Dazu hatte ich nie die Muße....gegen Reissverschlüsse habe ich mich damals wahnsinnig gesträubt- ich wollte es gar nicht lernen. Der Fulltime- Job führte dann auch in den nächsten Jahren dazu, dass ich einfach nicht mehr die Zeit hatte zum nähen. Und um ehrlich zu sein: an so einer einfachen Bluse saß ich sehr lange....aufzeichnen....ausschneiden...umketteln...zusammenstecken..usw usw, das fand ich wahnsinnig aufwendig und nervig. Das zusammennähen war das kleinste Problem.

 

Nun denn....jahrelang wurde die Nähmaschine nicht angerührt. Letztendlich habe ich sie sogar bei einem Umzug auf dem Dachboden vergessen und hatte somit gar keine Maschine mehr. 

 

2009 kam dann das Interesse wieder und ich kaufte eine gebrauchte Pfaff- Maschine. Ich wollte Hängematten für Meerschweinchen nähen. Irgendwo hatte ich sowas mal gesehen und dachte mir: och, das müsstest du doch auch hinkriegen. Und so tüftelte ich mit Zollstock, Stoffen und Bändern herum, bis ich eine Hängematte fertig hatte. Ich war begeistert, dass diese dann von den Meerschweinchen sehr gerne angenommen wurde. Damals nähte ich diese Hängematten aus alten Tischdecken, welche mit Bändern am Gitter festgeknotet wurden. Im Lauf der Zeit modifizierte ich diese Hängematten...statt Bändern wurde Gurtband genommen, statt Knoten wurden Karabiner- Haken angebracht. Die nächsten Jahre kam immer mehr "Kuschelkram" für Meerschweinchen und Spielzeug für Katzen dazu.

 

So wurde ich immer routinierter und experimentierfreudiger beim Nähen. Im Internet fand und finde ich viel Inspiration und ich probiere immer mehr aus. Ich nähe Dekoartikel, Taschen, Beutel und vieles mehr. Wenn ich mich mal so umschaue, habe ich die meisten Dinge direkt nach dem Nähen verschenkt und bekam immer ein positives Feedback für meine Näharbeiten. Das hat mich sehr motiviert häufiger zu nähen.

 

Ich durfte sogar einige Male als "Probenäherin" tätig werden. Probenäherin bedeutet, dass man für eine Schneiderin nach deren Ebook und Schnittmuster etwas näht, bevor dieses Ebook veröffentlicht wird. Sinn der Sache ist, dass die Schneiderin vor der Veröffentlichung ein Feedback bekommt, ob wir Laien mit ihrer Anleitung zurecht kommen. Diese Probe-Näharbeiten haben mir stets viel Freude gemacht...auch wenn ich die Dinge nicht immer gebrauchen konnte (z.B. Babyschühchen) ABER wenn irgendwann mal Babyschühchen benötigt werden, DANN weiß ich wie es funktionier.

 

Mittlerweile tüftel ich eigene Schnitte aus und experimentiere auch, indem ich verschiedenen Stoffe miteinander kombiniere. Ja, auch an Reissverschlüsse traue ich mich mittlerweile heran! Vor zwei Jahren bekam ich eine Overlock- Maschine geschenkt, welcher ich nach wie vor mit Skepsis gegenüber stehe. Ich weiß, dass ich einfach öfter daran nähen muss, damit ich auch da Routine bekomme. Vielleicht sollte ich es mir zur Aufgabe machen: jede Woche ein Nähprojekt mit der Ovi, egal was , hauptsache die Overlock war im Einsatz!

Ich habe noch immer die alte Pfaff, die ich 2009 gebraucht gekauft habe- sie läuft noch immer problemlos.

 

Meine Mutter verstarb leider im Dezember 2014 nach kurzer schwerer Erkrankung. Das war eine sehr sehr schwere Zeit für mich. An Näharbeiten war während dieser Zeit kaum zu denken. Ich war total blockiert und fühlte mich wie "gelähmt".

 

Wenn ich so wie heute an der Nähmaschine sitze und nicht weiterkomme, oder eine Denkblockade habe, dann habe ich sehr oft das Gefühl, dass meine Mama in der Nähe ist und sagt: Komm Kind ( so hat sie mich immer genannt), das kriegst du hin! Und irgendwie klappt es dann auch.

 

Ja, das war somit die Geschichte, wie ich zum Nähen kam!

 

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